Ruth Stanic
Die Veränderung der Idee oder:
blupps sind wandelbar
So wenig die blupps zunächst als Fotografie-, Siebdruck- oder Video-Objekte konzipiert waren, so verwundert reagiert der Betrachter, wenn er merkt, wie gut sie sich dazu eignen. Ein Objekt, das anfangs nur Töne und Formen im Wasser erzeugen sollte - ein Wassermobile -, wird zum Gegenstand artfremder Medien. Diese vielfältige Einsatzfähigkeit beschneidet so zwar die blupps immer um eine ihrer Eigenschaften, doch gerade das ist es, was wiederum ihren Reiz, ja ihr eigentliches Wesen ausmacht. Welche Variationsmöglichkeiten in diesen Objekten noch stecken, läßt sich erahnen; man verwende z.B. Öl statt Wasser, koloriere die Siebdrucke etc.
Assoziationen stellen sich beim Betrachten der Fotos am See oder am Waldrand ein, - und schon ist man bei der nächsten Präsentation der blupps: Impressionen von witzig-komisch bis geheimnisvoll-unheimlich.
Nun geht es nicht mehr um die kinetische Geräuschplastik blupps. Man vergisst, daß sie auch Geräusche erzeugen und Flüssigkeit in Bewegung setzen kann.
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Spielt bei den blupps im Wasser die Zeit eine wesentliche Rolle, die Zeit, die vergeht zwischen dem Warten auf Bewegung und das erzeugte Geräusch, für die Beobachtung des Vorgangs und die langsame Stabilisierung des Wassers, - ein optisches und akustisches Erlebnis -, so ist sie bei den Abbildern ausgeschaltet: es bleibt ein optischer Eindruck, bei dem der akustische nicht vermisst wird, blupps vereinen in sich zwei- und dreidimensionales Gestalten.
Unübersehbar scheint bei diesem Gestalten die spielerische Komponente zu sein. Seit den ersten Versuchen und der ersten Vorführung der blupps 1979 in der Badewanne für ein paar Freunde bis heute, hat ein Spielen mit Material, Ideen und Möglichkeiten stattgefunden. Praktisches und technisches Vermögen, Handwerk und Phantasie, haben spielend ein verhältnismäßig einfaches Objekt geschaffen, das eine vielfältige Wirkung ausüben kann. So hat auch die Erheiterung, die sich beim Vernehmen des ersten blupp-Geräuschs einstellte, nicht nachgelassen, nachdem das Objekt auf Fotopapier, Karton und Fernsehschirm gebannt wurde.
Der Text stammt aus dem Ausstellungskatalog: HD Heckes / blupps / Plastische Arbeiten 1974-1980, Galerie Eylau 5, Berlin 1981